Baustellenbericht 2016


Dezember

 

An dem kleinen Berghang am Rande der Bahnhofseinfahrt habe einige neu gepflanzte Bäume teilweise bereits eine beachtliche Höhe erreicht. Die Felselemente sind nun mit Waldboden umgeben, zusammen mit etwas Unkraut, Moos und Gräsern. Davor wurde der Verbindungsweg vom Bahnhof zu den beiden äußeren Weichen mit dunklem Kies angelegt, sodass diese Gleisseite nun vorerst fertig gestaltet ist.


In dem neuen Waldgebiet wird ein Wander- bzw. Forstweg angelegt, zusätzlich ein kleiner Pfad zwischen Försterhaus und Tunneleinfahrt. Der Förster plant die Anschaffung eines Unimogs, so dass auch ein kleiner Abstellplatz vor dem Haus vorhanden sein sollte. Rund um die Tunneleinfahrt wachsen die ersten Tannen.

 

Für das Nebenbahnhofsgebäude wurde die Dachkonstruktion fertiggestellt und der erste Schornstein vorbereitet, zudem hat das Gebäude inzwischen einen ersten Farbanstrich im Originalfarbton Dunkelgrün erhalten.


November

 

Allmählich nimmt das neue Hauptgebäude des Nebenbahnhofs Form an. Die Verkleidung mit Profilbrettern ist vollständig, die meisten Fenster und Türen eingesetzt, und auch ein wenig Innenverkleidung gibt es schon zu sehen. Der Vorbau wurde wie im Original zweifarbig gestrichen, für den Harzreisenden könnte damit schon anhand der Farbgebung das Vorbild erkennbar sein. Falls nicht - abwarten. Bald gibt es eine Komplettansicht zu sehen, spätestens am 29. Januar.

 

Die Gleisanlagen des Nebenbahnhofs müssen nur geringfügig angepasst werden, außerdem sind noch ein paar Meter Gleisprofil zu lackieren und ein Bahnsteig aufzuschütten. Mit etwas Glück können die Arbeiten noch bis zum Fahrtag abgeschlossen werden.

 

In der Zwischenzeit zieht es immer mehr Waldbewohner in die Umgebung von Werneckenfelde, um die Bauarbeiten im Forstgebiet zu begutachten. Es geht hier ganz gut voran, auch wenn der Waldboden an manchen steileren Felseinschnitten nur mit viel Überredung, Fluchen und amtlichen Mengen Leim haften will. Überhaupt ist unser momentaner Leimverbrauch enorm. In einem vor wenigen Wochen gelieferten 5 Liter-Kanister laufen jedenfalls nur noch klägliche Reste zusammen, aber es soll ja auch alles eine Weile halten.


Oktober

 

Am Nebenbahnhof entsteht ein neues Bahnhofsgebäude. Wir haben uns auch hierbei für die inzwischen bewährte Fachwerkbauweise entschieden mit einer Außenverkleidung aus Holzlatten. Auf der Suche nach Vorbildern gefiel uns ein Gebäude aus dem Oberharz besonders gut, und wir wollten es zunächst maßstabsgetreu mit den Originalmaßen nachbauen.

Leider reicht der verfügbare Platz dafür nicht ganz (grundsätzliches Modellbahnerproblem), sodass wir die Proportionen etwas anpassen mussten. Die charakteristischen Merkmale und der Maßstab bleiben dabei trotzdem erhalten, und er sollte am Ende einen gewissen Wiedererkennungswert besitzen.

 

Seit einiger Zeit schütten die Werneckenfelder im neu angelegten Waldgebiet große Mengen Mutterboden auf, damit endlich der geplante Mischwald hochgezogen werden kann. Der Förster ist noch mit der Baumauswahl beschäftigt, hat aber bereits ein paar Büsche anliefern lassen, über die sich das Rotwild freut. Allerhand Unkraut und Bodendecker wachsen mal wieder wie von selbst.


September

 

Frisch gestärkt nach dem wohlverdienten Sommerurlaub hat sich ein Bautrupp mit alten Schienenprofilen und ca. 130 gebeizten Holzbohlen auf den Weg gemacht und die Stützmauer auf der Nebenstrecke fertiggestellt. Die Unterkonstruktion hatte noch einige Zeit in Anspruch genommen, damit die Neigung auf der gesamten Länge gleichmäßig bleibt. Auch die leichte Verwitterung der einzelnen Holzbohlen zog sich zu einem Geduldsspiel, wobei die endgültige Patinierung erst später erfolgen wird.

 

Oberhalb der Stützmauer soll demnächst ein schmaler Wanderpfad entstehen, hierfür konnte im Rahmen der Bauarbeiten schon einmal der Untergrund geglättet und in Waage gebracht werden. Außerdem wurden auch gleich die Schienenprofile auf dem gesamten Gleisabschnitt farblich nachbehandelt, der Messingglanz störte schon länger.


August

 

Es ist mal wieder Urlaubszeit in Werneckenfelde, daher ruhen die größeren Baustellen momentan. Auf dem Bahnhofsgelände wurde ein kleines Mehrzweckhäuschen aufgestellt, entweder für Gerätschaften oder für Streusalz, darüber wird noch diskutiert.

 

Vor kurzem hat das benachbarte Sägewerk die Produktion von einigen großen Kabeltrommeln aufgenommen, die ersten beiden Exemplare wurden gerade ausgeliefert und sollen demnächst in Werneckenfelde weiterverarbeitet werden.


Juli

 

Auf der Nebenstrecke gibt es einen recht glatten Einschnitt in das Gelände, wie er an vielen Stellen im Harz anzutreffen ist. Wir haben lange überlegt, ob eine Stützmauer aus Stein oder aus Holz besser aussieht und uns nun letztenendes für Holzbohlen entschieden. Zunächst erstellen wir eine Unterkonstruktion aus Holz und Pappe, die einige Unebenheiten im Gelände ausgleicht und bereits die weite S-Kurve der Bahntasse nachformt, damit später nur noch die einzelnen Holzbohlen und Zwischenprofile eingesetzt werden müssen.

 

Währenddessen gehen die Arbeiten an dem herausnehmbaren Modul für das neue Waldgebiet weiter. Für die Landschaft ringsherum steht nun der ungefähre Höhenverlauf fest, sodass der Holzrahmen des Moduls entsprechend angefertigt werden konnte.


Juni

 

An den Hügeln der Bahnhofsausfahrt wird der erste Waldboden aufgetragen. Zunächst soll von hier aus der Bereich zwischen Haupt- und Nebenstrecke gestaltet werden, danach geht es auf der anderen Seite der Hauptstrecke weiter in das Waldgebiet.

Das starke Gefälle macht hier und da die Begrünung zu einem Geduldsspielchen, da der Leim am liebsten der Schwerkraft nach unten folgt, bevor er antrocknet. Es können also immer nur recht kleine Flächen bearbeitet werden. Trotzdem geht es ganz gut voran, vor allem seit sich vor kurzem die Landschaftsgärtnerei Walter Fengler in Werneckenfelde niedergelassen hat.

 

Bislang kaum in Erscheinung getreten sind zwei kleine Haltepunkte auf den Nebenstrecken. Einer davon ist Sternhaus-Haferfeld in der Nähe von Gernrode. Reisende hatten in letzter Zeit oft bemängelt, dass man ihn ohne Bahnsteig, Wartehäuschen und Fahrplantafel schlecht nutzen kann, deshalb hat sich ein Bautrupp auf den Weg gemacht.

 

Zunächst wurden in der Umgebung einige grobe Felsreste planiert und ein Bahnsteig aufgeschüttet. Als Bahnsteigkante dienen Holzbohlen und alte Schienenprofile. Einige dünne Baumstämme wurden auf Maß gesägt und zu einem Zaun verarbeitet, und aus einem vor kurzem in der Nähe gebauten Sägewerk wurde Holz für Wartehäuschen und Fahrplantafel geliefert.

 

Die Arbeiten sind so weit fortgeschritten, dass bereits wieder Zugbetrieb möglich ist, allerdings wird auch der Bauzug noch einige Male halten müssen, bis die Gestaltung abgeschlossen ist. Von den Reisenden wird der Haltepunkt nach seiner Neugestaltung auf jeden Fall gut angenommen.


Mai

 

Inzwischen funktioniert die Schranke tadellos und kann per Software entweder manuell ausgelöst oder im laufenden Zugbetrieb automatisch betrieben werden, wobei hierfür noch einige Anpassungen im Detail nötig sind. Da wir vor allem Regentage für den Bau und den Testbetrieb genutzt haben, sind bereits erste Witterungsspuren zu sehen, aber das war ja früher oder später ohnehin zu erwarten.

 

Vom ehemaligen Sägewerksanschluss an der Nebenstrecke ist mittlerweile nichts mehr zu sehen. Die Natur hat sich das Gelände mit Gras und Steinen zurückgeholt, und sogar die ersten Waldbewohner wurden gesichtet. Auch um die neue Schranke herum ist schnell wieder etwas Grün gewachsen, ebenso zwischen den Gleisen an der Bahnhofsausfahrt.

 

Ladearbeiter Herbert ist nicht nur unermüdlich mit seiner Sackkarre am Güterschuppen unterwegs, sondern nutzt die Zeiten zwischen den Güterabfertigungen auch gern für die Begutachtung des rollenden Materials. Dabei ist ihm aufgefallen, dass einige Waggons bereits deutliche Gebrauchsspuren aufweisen, und so hat er diese vor kurzem als Beleg seiner harten Arbeit mit einigen Fotos dokumentiert.

 

Im Waldgebiet wollen wir eine vorhandene herausnehmbare Platte weiterhin verwenden, um von dort bei eventuellen Zugentgleisungen und ähnlichen Problemen die Anlage von oben öffnen zu können. Bislang stand auf dieser Platte das Sägewerk, das einfach nur insgesamt angehoben werden musste. Mit darüber liegendem Wald gestaltet es sich etwas schwieriger, wir benötigen ein separates herausnehmbares Modul.


April

 

Die Schranke ist inzwischen fertig lackiert und provisorisch auf einem Holzbrett montiert. Rein mechanisch ist sie bereits funktionsfähig, fehlt nur noch der passende Antrieb. Viele Schranken haben ihren Antrieb in einem Holzkasten an der Seite, wir wollten ihn aber lieber unsichtbar und möglichst geräuschlos unter der Platte anbringen.

 

Nach langen Testläufen sind nun zwei Digitalservos unterirdisch verbaut, die über Bowdenzüge die Schranke heben und senken können. Das Anheben ist nicht weiter schwierig, aber das Absenken wollte zunächst einfach nicht "weich" funktionieren. Nach diversen weiteren Testläufen und geringfügigen Änderungen an den Servos sowie an den Bowdenzügen ist auch dieses Problem gelöst, nun müssen die beiden Einzelservos noch synchron geschaltet werden.

 

Unser kleines Waldgebiet nimmt weiter Gestalt an. Zahlreiche Felselemente mit verschiedenen Steinstrukturen wurden ergänzt, und wir experimentieren gerade mit allerlei Streumaterial, um den Waldboden und das Unterholz möglichst realistisch nachzubilden. Durch das Waldgebiet soll ein schmaler Trampelpfad führen, den wohl überwiegend der Förster benutzen wird, sobald er seine Arbeit aufnimmt.

 

Das Försterhaus hatte bereits Richtfest. Es besteht ganz klassisch aus einem Holzfachwerk mit entsprechender Verlattung, hat ein Zimmer mit Ofenheizung und dazu eine Außentoilette. Das Dach ist abnehmbar, davon weiß der Förster aber nichts. Bislang ist das Holz noch unbehandelt, es muss demnächst gebeizt oder gestrichen werden, wir haben uns aber noch nicht endgültig für eine Farbgebung entschieden. Vielleicht gestalten wir erst die Umgebung. Der Förster besteht ohnehin auf Waldboden und ein paar Bäume, bevor er einziehen will.


März

 

Wegen des mittlerweile regen Zugbetriebs hat die Werneckenfelder Bahnhofsverwaltung beschlossen, den Bahnübergang an der Hauptstrecke mit einer Schranke zu sichern. Da es für einen Bahnübergang mit drei Gleisen keine passenden Fertigmodelle gibt, haben wir ein wenig in den verschiedenen Materialkisten gekramt und folgendes ans Tageslicht geholt:

Holzleisten 3x3 und 4x4 mm, Sperrholz 3mm, ein Messingrohr mit 6 mm Durchmesser, Messingdraht 0,8 mm, Messingprofil 1x3 mm, eine Plexiglasleiste 1x4 mm, diverse Schrauben M2, Unterlegscheiben 2 mm, abgedrehte Abdeckkappen, eine Servoleitung 0,8 mm, Bleigewichte aus einer alten Wasserleitung, Messinglager von abgesägten Lampenhaltern sowie Metallösen einer alten Damenhalskette. Ergibt bis hierher geschätzte Materialkosten in Höhe von gut und gerne 15 €.

 

Damit sollte eine funktionierende Schranke herzustellen sein. Zugegeben, die Bauzeit haben wir etwas unterschätzt. Allein für den Behang mussten 30 Metallösen behutsam mit dem Messingrohr verlötet und passende Gitterstangen von Hand gebogen werden. Die Antriebsmechanik besteht aus einem Holzgerüst und einer ganzen Reihe Metallteilen, die individuell angefertigt oder angepasst wurden. Kniffliger als gedacht war am Ende auch die Ermittlung des richtigen Gegengewichts am Schrankenbaum.

 

Alle fertigen Teile erhalten zunächst eine weiße Grundierung aus der Dose, die weiteren Lackschichten werden mit Airbrush aufgetragen, wobei das sorgfältige Abkleben noch einmal viel Geduld und die eine oder andere ruhige Hand erforderte.


Februar

 

Auf dem ehemaligen Sägewerksgelände wird der weitere Verlauf der Hügelstruktur mit Styropor, Lochbändern und Drahtgitter modelliert und anschließend verspachtelt. Wegen des Gewichts der Steine haben wir den Holzunterbau in diesem Bereich noch einmal verstärkt. Ein Werneckenfelder hat sich bereit erklärt, das Gebiet zukünftig als Förster zu betreuen, also bekommt er auch ein Försterhaus. Es wird in der Nähe des zweiten, kleinen Bahnübergangs der Nebenstrecke platziert, sodass von dort eine Zufahrt möglich ist.

 

Der neue Unterbau der Klappbrücke ist inzwischen fertig gemauert und verputzt. Gefärbt wurden die einzelnen Elemente zunächst mit 2-3 Schichten Airbrush in verschiedenen Sand-/Beigetönen, bevor sie mit Drahtbürste, Pigmentfarben und einer weiteren Schicht hellgrauer Farbe ein leicht verwittertes Finish erhielten. Die endgültige Farbanpassung folgt erst, sobald wir ein wenig Grün um die Brücke herum gepflanzt haben. Nach dem Einbau wurden schließlich die typischen Schmutzverläufe direkt unterhalb der Brücke mit Anthrazit und Schwarz abgedunkelt.

 

Bahnreisende freuen sich über 2 weitere Lampen am Hauptbahnhofsgebäude, die den Bahnsteig an Gleis 1 besser ausleuchten. Auch innen soll das Gebäude demnächst Beleuchtung erhalten, einige Kabel sind bereis verlegt.

 

Und weil wir gerade unsere gesamte Airbrush-Ausrüstung aufgebaut haben, bekommen endlich die bislang noch weißen Mauerstücke am Güterbahnhof eine dunkelrote Ziegelfarbe. Die Ziegel sind ja längst nicht mehr neu und wurden schon eine ganze Weile genutzt, deshalb ergänzen wir das Ziegelrot mit einigen Altersspuren.


 

Januar

 

Weitere Leihgaben aus dem Harz sind eingetroffen, genauer gesagt aus dem Gebiet rund um die Steinerne Renne. Und wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um Steine. Jeder einzelne für sich genommen nicht wirklich schwer, aber als Wandergepäck sorgen sie im Laufe der Zeit für bleibende Erinnerungen.

 

Zuerst wird die Hauptstrecke vom Bahnhof her in Richtung Tunnel überarbeitet. Weil nun das Gleis zum Sägewerk nicht mehr am Rand der Abfahrt liegt, gibt es hier deutlich mehr Platz für Steinstrukturen, die mit Bruchstellen und schroffen Kanten zeigen, wie die Bahnstrecke in die Landschaft eingearbeitet wurde. Einige Kilo Hagalith und Gips sorgen dafür, dass alles dauerhaft an seinem Platz bleibt.

 

Seit Monaten beobachten wir mit zunehmender Verärgerung, dass sich die Steinfolie unterhalb der Klappbrücke in der Nähe des Nebenbahnhofs verfärbt bzw. ausbleicht. Eigentlich sollte die Folie "UV-beständig" sein, aber vielleicht heißt das auch nur, dass sich die Farbe im UV-Licht beständig verändert. Kann so nicht bleiben, aber eine neue Folie wollen wir nicht mehr versuchen. Auf alten Originalbildern und in diversen Eisenbahnmagazinen haben wir noch einmal nach passenden Vorlagen für Brückenunterbauten aus Stein gesucht und uns schließlich für eine recht klassische Gestaltung mit gleichförmigen Steinquadern entschieden. Am Ende werden es 6 einzelne Elemente sein, die weiterhin ein Hochklappen der Brücke ermöglichen.